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1. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 198

1879 - Leipzig : Teubner
198 Schlacht bei Leuthen 1757. spottend das heranziehende preußische Heer die „Potsdamer Wachtparade". Die östreichische Schlachtlinie zog sich über eine Meile weit hin und war aus dem rechten Flügel, wo sie den Angriff erwartete, am stärksten. Das erkannte Friedrich und beschloß, auf dem andern Flügel anzugreifen. Erließ Plötzlich seine Truppen in schiefer Richtung gegen den linken feindlichen Flügel abmarschiren. Als Daun das sah, sprach er zu Karl von Lothringen: „Die Leute gehen; man störe sie nicht". Um 1 Uhr Nachmittags schritt Friedrich zum Angriff. „Zieh Er mit Gott", sprach er zu jedem seiner Anführer, „und schlag Er den Feind". Seine Truppe« stürzten sich mit solcher Heftigkeit auf deu linken Flügel der Oestreicher, daß dieser fast augenblicklich auf die Mitte des Heeres geworfen wurde. Hier kam es in dem Dorfe Leuthen zu einem hartnäckigen Kampfe, der mehrere Stuudeu dauerte. Unterdessen ward die östreichische Reiterei des rechten Flügels von der preußischen geschlagen, und das entschied die Schlacht; die Flucht der Oestreicher ward allgemein. Nie hatten die Preußen mit solcher Kampflust gestritten, nie waren die Anordnungen des Königs pünktlicher und kaltblütiger ausgeführt, nie war ein herrlicherer Sieg erfochten worden. Der dreimal stärkere Feind war in wenig Stunden gänzlich geschlagen. Die Preußen hatten in dieser Schlacht 1200 Todte und 2500 Verwundete, die Oestreicher verloren außer 6574 Todten und Verwundeten mehr als 20,000 M. Gefangene und 130 Kauoueu. Als am Abeud die siegreichen Truppen still und ernst über das Schlachtfeld schritten, begann ein alter Grenadier den Choral: „Nun danket alle Gott", die Feldmustk fiel ein, und das ganze Heer fang wie aus einem Munde mit tiefem Gefühl das schöne Lied zu Ende. Am 19. Deebr. ergab sich Breslau, und 18,000 Oestreicher streckten die Waffen. Ganz Schlesien war wieder in Friedrichs Gewalt. Er hatte sich in diesem blutigen Jahre siegreich behauptet und bot daher der Kaiserin Maria Theresia den Frieden an. Aber diese würdigte ihn nicht einmal einer Antwort. Deshalb mußte im Winter für Ver-

2. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 192

1879 - Leipzig : Teubner
192 Schlacht bei Prag 1757. hier angreifen, wo ich ihn sehe". Friedrich commandirte auf dem rechten Flügel, Schwerin auf dem linken. Die preußische Armee, welche wirklich zum Treffen kam, war 64,000 M., die östreichische war 76,000 M. stark und stand auf verschanzten Bergen. Die Zugänge dazu waren zum Theil sumpfige Wiesen, abgelassene Teiche mit schlammigem Boden, schmale Dämme, ja Stege, auf denen die Soldaten nur einzeln gehen konnten. Trotz des fo schwierigen Terrains griffen die Preußen mit frischem, ungestümem Muthe an. Schwerins Infanterie arbeitete sich unter unsäglichen Anstrengungen durch Schlamm und Morast und über die Dämme an den Feind heran und ging mit dem Bajonnet auf die Verschanzungen los, wurde aber mit einem entsetzlichen Kartätschenfeuer empfangen, so daß ganze Reihen zu Boden stürzten und sie nach mörderischem Kampfe zurückweichen mußten. Mittlerweile war auch die Cavallerie der beiden Heere ins Handgemenge gekommen. Die östreichische Reiterei wurde auseinander gesprengt und auf ihre eigene Infanterie geworfen, die in Unordnung gerieth. Die preußischen Husaren benutzten diese Gelegenheit, einzuhauen und die Verwirrung zu vermehren. Unterdessen hatte Schwerin seine zurückgezogene Infanterie wieder formirt und ließ sie gegen den Feind anrücken. Er stieg vom Pferde und stellte sich, die Fahne in der Hand, an die Spitze seines Regimentes. Der 73 jährige Greis ward durch drei Kugeln zu Boden gestreckt; die Fahne überdeckte ihn. Mehrere Generale folgten dem Beispiel Schwerins und das ganze Treffen der Preußen stürzte auf die Oestreicher, die sich in großer Unordnung befanden und deren Flügel etwas von einander getrennt waren. Der König selbst warf sich mit seinen Truppen in den offenen Raum, und nun war die Trennung vollständig. Das östreichische Heer war in zwei Theile zersprengt, von denen der eine sich auf das weite Feld begab, der andre sich in die Stadt Prag warf. Hätte Friedrichs ganzes Heer zum Schlagen kommen können, so wäre in der Schlacht bei Prag (6. Mai 1757) die ganze östreichische Armee sicherlich vernichtet worden,

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 90

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 90 — der trefflichste Held war ihr Anführer. Das war Hektor, der älteste Sohn des Priämus, der es an Mut und Tapferkeit mit jedem Griechen aufnahm. Daher hielt sich die Stadt noch manches Jahr gegen die Feinde: aus ihrer Belagerung wurde ein zehnjähriger Krieg. Derselbe bestand aus einer Menge einzelner Kämpfe, die auf der breiten Ebene zwischen der Stadt und dem Lager der Griechen geliefert wurden. Nur selten stritten die beiden feindlichen Heere im ganzen mit einander, in der Regel traten die Fürsten aus der Schlachtreihe hervor und fochten gegen einander im Zweikampfe. Sie bedienten sich dabei häufig der Streitwagen, welche ein Wagenlenker regierte, während der Kämpfer stehend im Wagen seinen Wurfspieß schleuderte. Waren die Spieße verbraucht, dann mußte oft ein tüchtiger Feldstein statt der Waffe dienen. Die Heere sahen dem Kampfe der Führer erwartungsvoll zu. Sobald aber einer der Helden fiel, stürmten sie gegen einander an und stritten um die Leiche des Gefallenen und seine kostbare Rüstung. Nach der Schlacht ruhten dann die Waffen einige Tage, um die Toten feierlich zu bestatten. Darauf begann der Kampf von neuem, Siege und Verluste wechselten auf beiden Seiten. 5. Agamemnon und Achilles. — So hatte der Krieg bereits bis ins zehnte Jahr gedauert, und noch stand Troja uu-bezwungen. Ja das Glück schien sich gerade jetzt am meisten von den Griechen abzuwenden; denn zwischen ihren ersten Helden Agamemnon und Achilles war ein heftiger Zwist ausgebrochen, so daß Achilles eine Zeit lang am Kampfe gar nicht teilnahm. Er war der einzige gewesen, dem bisher Hektor auf dem Schlachtfeld ausgewichen; jetzt aber, da er sich zurückzog, war Tag für Tag der Sieg auf seiten der Trojaner. Selbst ihr festes Lager schützte die Griechen nicht mehr vor den andringenden Feinden, und manche ihrer tapfersten Kämpfer wurden erschlagen. Endlich fiel auch Patroklus, der Herzensfreund des Achilles, vou Hektors Hand dahingestreckt. 6. H e k t o r s T o d. — Da konnte sich Achilles nicht länger zurückhalten: wie ein grimmiger Löwe erhob er sich zu neuem

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 69

1861 - Münster : Coppenrath
69 - Oberdeutschland. Seine Ankunft schreckte Alles zu dem alten Gehorsam zurück. Die früher so übermüthigen Städte öffne- ten ihm freiwillig ihre Thore und unterwarfen sich. Der Kaiser ließ überall Gnade walten. Schlacht bei Mühlberg (1547). — Moritz war unterdeß selbst in's Gedränge gekommen und hatte, statt fremdes Land zu erobern, beinahe gänzlich das seinige verloren. Da aber rückte das siegreiche kaiserliche Heer in Eilmärschen zur Hülfe herbei und stand schon am 22. April an der Elbe, nicht weit von Meißen, wo sich eben der Kurfürst befand, ohne Kunde von der Annäherung des Kaisers erhalten zu haben. Eiligst zog er sich mit seinem Heere auf das rechte Ufer und ließ die Brücke hinter sich abbrechen. Jetzt, da der breite Strom ihn vom Feinde trennte, hielt er sich für sicher und zog hinunter bis Mühlberg. Ihm folgte Karl auf dem linken Ufer. Am Abend vor der Schlacht ritt der Kaiser mit seinem Bruder Ferdinand und mit Moritz am Ufer hin, um die Gegend an- zusehen. Die Elbe flutete stark, jenseits standen die Feinde und hatten alle Kähne auf das rechte Ufer geführt. Da brachte der kaiserliche Feldherr, Herzog Alba, einen Müller herbei, der aus Rache, weil ihm die Sachsen zwei Pferde weg- genommen hatten, dem Feinde einen seichten Ort in der Elbe, Mühlberg gegenüber, entdeckte, wo ein Reiter ohne Gefahr durch den Fluß an das andere Ufer gelangen konnte. Am Morgen des Tages, der das Schicksal des Kurfür- sten entscheiden sollte, — es war der 24. April. 1547 — lag ein starker Nebel über beiden Ufern. Mehrere spanische Sol- daten warfen ihre Rüstung ab, stürzten sich in den Strom, schwammen, den Degen im Munde, nach dem jenseitigen Ufer und jagten dem Feinde mehrere Kähne ab, die sie im Triumphe herüberbrachten. Diese wurden mit Scharfschützen bemannt, um den Uebergang der Reiterei zu decken. Ihnen zur Seite ritten der Kaiser, Ferdinand, Moritz, Alba und die übrigen Führer durch die Furth. Der Kaiser hatte sich wie zum Siege

5. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 375

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
375 Das Restitutionsedikt Wallenstein abgesetzt. Nun hatten Tilly und Wallenstein jeden Widerstand niedergeschlagen (nur die Städte Stralsund und Magdeburg trotzten); die beiden Feldherren standen an der Spitze von 100,000 Mann und jetzt erließ der Kaiser das Restitutions- edikt, d. h. er befahl, daß alle Stifte und Pfründen, welche seit dem Passauer Vertrag waren eingezogen worden, wieder herausgegeben werden sollten. Sn kamen wieder viele verschwundene Bisthümer und Abteien zum Vorschein, ebenso viele Anhaltspunkte für den katholischen Glauben, wo er noch nicht erloschen war) in vielen Städten wurde wieder katholischer Gottesdienst gefeiert, wo man ihn längst nicht mehr geduldet hatte. Die Protestanten schwiegen und lie- ßen sich alles gefallen, nur nicht den vom Papste verbesserten Kalender, und ihre Sache schien so unvermeidlich verloren, als am Anfänge des Krieges die katholische. Gegen einen Mann aber vereinigten sich katholische und protestanti- sche Fürsten, gegen den Wallenstein; er hatte sie durch seinen Stolz belei- digt, es erfüllte sie mit Zorn und Neid, daß ein Soldat über sie gestiegen, und alle ärgerte es, daß durch ihn eine Kaisermacht gegründet wurde, denn die wollte Mar von Baiern so wenig, als Georg von Sachsen. So mußte der Kaiser Wallenstein fallen und auf einem Reichstage zu Regensburg förm- lich absetzen lassen (1630.) Wallenstein nahm das gleichgültig auf, zog sich auf seine großen Güter zurück und baute Dörfer, Schlösser und Klöster, und sorgte für seine Bauern viel besser und menschenfreundlicher, als man es von einem so finstern Soldaten erwartet hätte. Er harrte der Zeit, die ihn rufen werde, denn er wußte, es sei noch nicht alles zu Ende und vertraute auf seine Sterne. Gustav Adolf landet. Kaum war der große Feldherr abgesetzt, so kam die Nachricht, der Schwe- denkönig Gustav Adolf sei mit 18,000 Mann in Pommern gelandet. Ein Feindlein mehr, meinte der Kaiser und die Wiener nannten ihn spottend den

6. Geschichts-Bilder - S. 356

1878 - Langensalza : Greßler
356 innere Staatsverwaltung und vermehrte sein Heer bis auf 160 000 Mann. Die schlesischen Festungen Neiße, Kosel, Glatz, Glogau wurden stärker befestigt, und Schweidnitz zur Festung erhoben. Der Militair-Veroienstorden pour le m6rite wurde gestiftet. Er ließ meilenlange Moräste austrocknen, legte 280 neue Dörfer an, setzte in die urbar gemachten Odersümpfe 3500 Familien ein und lebte in seinem Luftschlosse Sanssouci bei Potsdam, unablässig für das Wohl feines Volkes beschäftigt. Jedermann hatte freien Zutritt bei dem Monarchen, weil er nicht, wie viele Regenten, mit unnützen Hofschranzen umgeben war. Ec liebte die Wahrheit, und um biefe rein und klar zu erfahren, giebt es kein besseres Mittel für Regenten, als ihrem Volke freien Zutritt zu ihnen nicht zu versagen. Swinemünbe erhob Friedrich zur Stadt; das Oberpupillen-foüegium würde von ihm errichtet und die Gerechtigkeitspflege beträchtlich verbessert. 1748 erschien ein allgemeines preußisches Landrecht, unter dem Titel Codex Friedericianus bekannt. Das neue Jnvalidenhaus in Berlin, mit der Überschrift laeso et invicto militi (den verwundeten, aber unbesiegten Kriegern), verdankt seine Entstehung ebenfalls dem großen Friedrich; die ausgedienten Soldaten bezogen dasselbe im Jahre 1748, bett 14. November. Im Jahre 1750 würden das neue Schloß und die Domkirche eingeweiht. Zum Baue der katholischen Kirche steuerte der König reichlich bei. Aber die friedliche, für das ganze preußische Laub so wohlthätige Ruhe, welcher man so viel Schönes, Gutes und Großes verdankte, ward bald durch neues Kriegsgetümmel unterbrochen. Die nunmehr gekrönte Maria Theresia konnte noch immer den Verlust Schlesiens nicht vergessen, und versuchte daher Alles gegen Friedrich den Großen aufzuregen, um Preußen zu bemüthigen und jenes Land wieber an sich zu reißen. So näherte sich bettn der so merktoürbige siebenjährige Krieg, welchen Friedrich der Große vielleicht etwas zu voreilig i. I. 1756 schon begann; allein die ihm zugekommene Kunde eines Vereins zwischen Oesterreich, Rußland und Sachsen, um Preußen anzugreifen, bewog ihn, rasch zu handeln. Er brach deshalb Ende August mit einem Heere von 70,000 Mann ohne vorhergegangene Kriegserklärung in das wehrlose Sachsen ein und nahm das sächsische Heer, 17,000 Mann stark, bei Pirna gefangen. Der österreichische Feldmarschall Brown rückte zwar mit einer Armee von 70,000 Mann heran, um die Sachsen zu befreien, aber Friedrich zog ihm mit 24,000 Mann entgegen und schlug ihn am 1. Oktober 1756 bei dem Dorfe Lo wo sitz. Im Frühjahr 1757 brach Friedrich der Große mit einer Armee von über 100,000 Mann in Böhmen ein und brang rasch und siegreich bis Prag vor. Seine Absicht babei war, durch schnelle und entscheibenbe Siege Oesterreich nicht nur zum Frieden zu

7. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 261

1843 - Darmstadt : Jonghaus
261 mit dem Unterdrücker verbündet waren, und ihre Trappen noch in seinen Reihen und für seine Sache fochten. Und so viel Eifer sollte auch nicht unvergolten bleiben. Sach- sen. auf dessen Ebenen schon so viele Kämpfe ausgefach- ten worden sind, sollte auch der Schauplatz des herr- lichsten Sieges für die deutsche Freiheit werden. Nach mehreren Schlachten. welche einzelne Heerestheile der Verbündeten meist siegreich bestanden hatten, und nach- dem sich auch der österreichische Kaiser mit seiner ganzen Macht ihnen angeschlossen hatte, kam es bei Leipzig am 16. Octobcr 1813 zu der grossen Völkerschlacht, welche 3 Tage dauerte und woran eine halbe Million Streiter aus den meisten europäischen und mehreren asiatischen Völker- schaften Antheil nahm. Den Oberbefehl über die verbün- deten Heere, bei welchen sich die Kaiser von Oesterreich und Russland und der König von Preussen persönlich be- fanden, führte der Fürst Schwarzenberg; ein abgeson- dertes Heer focht unter dem Fürsten Blücher, und ein drittes befehligte der Kronprinz von Schweden. Die französi- schen Armeen kommandirte Napoleon selbst. Auf beiden Seiten wurde mit der grössten Tapferkeit und Anstren- gung gefochten. Den ersten Tag blieb der Sieg zweifel- haft; am zweiten war Waffenruhe; den dritten verliessen, von ihren deutschen Brüdern gerufen, die Sachsen und die Würtemberger die französischen Reihen und traten auf die Partei über, wohin sie schon längst ihr Herz zog. Da- durch ward auf der einen Seite hauptsächlich der Sieg entschieden, während auf der andern die Franzosen gegen das Hauptheer muthigen Widerstand leisteten. Aber immer enger wurde der Kreis um Leipzig her, worin die Unterdrücker Deutschlands verbannt waren, und nur noch ein einziger Ausweg blieb ihnen zur Flucht. Diese ward auch in der Nacht vom 18. und 19. October angetre- ten , und bei Tagesanbruch mit solcher Eile und in so grosser Unordnung fortgesetzt, dass bei dem ungeheuren Gedränge der Wagen, Kanonen, Pferde in den engen Ausgängen der Stadt und über die Brücken mehrere Tausende ihren Untergang, und, da die Brücke über die Elster zu zeitig gesprengt worden war, in den Wellen ihr Grab fanden, und noch weit mehrere geriethen in die Hände der Sieger. An diesem Tage wurden 300 Kanu-

8. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 19

1904 - Breslau : Goerlich
— 19 — Windmühlenberg bei Lenthen haltenden östreichischen Fußvolkes verursachte bei dieser Furcht und Schrecken. Alles floh, nur zwei Regimenter (Wallis und Durlach) hielten stand, wurden aber von den Bayrenth-Dragonern umzingelt und teils niedergehauen, teils gefangen genommen. In wilder Flucht wälzte sich endlich das östreichische Heer der Weiftritzbrücke in Lissa zu. Nur ein kleiner Teil wurde von Nadasdy, dem Befehlshaber des zuerst geschlagenen linken Flügels, bei Lissa in leidlicher Ordnung über die Weistritz geführt. Bei den Preußen waren 200 Offiziere tot oder verwundet, 1120 Gemeine tot, 4927 verwundet. Auf östreichischer Seite waren 3 000 Mann gefallen, 6000 verwundet worden und 12 000 in preußische Gefangenschaft geraten; außerdem hatten die Östreicher 116 Geschütze, 51 Fahnen und 4000 Wagen verloren. 5. Die Verfolgung. Der siegreiche König gönnte sich keine Ruhe. Die Armee ging bis Saara vor, bezog Beiwacht und schob Vor-posteu au die Weistritz vor. Der König dagegen brach mit 3 Bataillonen, den Seydlitz-Kürassieren und einigen Geschützen nach Lissa auf, um sich den Besitz der dortigen Weiftritzbrücke zu sichern. Der Schulze von Saara mußte mit einer Laterne den König begleiten. Kurz vor Lissa und dann noch in Lissa selbst kam es noch einmal zum Kampfe, namentlich um die Brücke, welche die Östreicher vergeblich in Brand zu stecken suchten, deren Besetzung aber den Preußen endlich gelang. Die Nacht vom 5. zum 6. Dezember verbrachte der König im Schlosse zu Lissa. Wenn nun auch die bekannte Erzählung von der Ankunft des Königs im Schlosse den Tatsachen nicht entspricht, so bleibt es immer ein Beweis von seltener Unerschrockenheit, daß der König es wagte, bei seinen äußersten Vorposten in einer sehr gefährlichen Lage zu übernachten. Die Östreicher konnten vom jenseitigen Ufer der Weistritz das Schloß leicht in Grund schießen und ebenso leicht einen Überfall ausführen. Sie dachten glücklicherweise nicht an dergleichen, sondern strebten fluchtartig dem Gebirge zu. Die Folgen des entscheidenden Sieges zeigten sich bald. Nach einigen Tagen ergaben sich Breslau und Liegnitz; Schweidnitz ward eingeschlossen; die Östreicher gingen nach Böhmen zurück, und die Preußen bezogen am 6. Januar 1758 Winterquartiere. Schlesien, mit Ausnahme von Schweidnitz, war wieder in des Königs Händen. Zur Karte: Preußen blau; Östreicher rot. 2*

9. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 70

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
gerichtet blieben, gingen einige Kugeln in die Dächer der Häuser, richteten manche Verheerungen an und erschreckten die Bürger nicht wenig. Noch heute soll man im Schlosse zu Berlin Kugeln aufbewahren, welche aus dieser Beschießung der Residenz herrühren. Lange blieb ein großer Teil des schwedischen Heeres damals . in den Kurlanden. Später bezog Gustav Adolf ein festes Lager bei Werben in der Altmark, bis auch Sachsen, durch die unerhörten Verwüstungen der Kaiserlichen erbittert, die den Leipziger Bund sprengen wollten, sich ihm anschloß. Dann erst trat er seinen kühnen und ruhmgekrönten Zng ins Reich an. Nach seinem Siege bei Breitenseld über den gefürchteten Tilly wurden die geworbenen brandenburgischeu Truppen unter Generallieutenant Burgsdorf mit sächsischen und schwedischen vereinigt und nach Schlesien geschickt. Hier zeichneten sie sich rühmlich aus, und es ist bemerkenswert, daß man damals schon in Berlin an die Erwerbung Schlesiens dachte, Pläne, die hundert Jahre später ein Friedrich der Große verwirklichen sollte. Gustav Adolf hat, sehr mit Unrecht, dem Kurfürsten noch lange nachher wegen feines Zögerns gezürnt. „Wenn er nicht mein Schwager gewesen wäre", soll er einst gesagt haben, „würde ich ihn von Land und Leuten getrieben haben, daß er mit einem Stecken hätte davon gehen müssen". In seinen politischen Entwürfen aber nahm Brandenburg fortan eine bedeutende Stelle ein. Er wollte seine einzige Tochter Christine mit dem Kurprinzen Friedrich Wilhelm vermählen, Schweden und Brandenburg unlöslich vereinigen und so im Norden Deutschlands und an den Gestaden des baltischen Meeres einen mächtigen protestantischen Staat, ein festes Bollwerk der evangelischen Kirche begründen. „Vor mir sehe ich die Grundpfeiler eines großen Reiches", meinte er einst, „und wenn mein Werk nur fortbesteht, so soll es mich nicht kümmern, wenn es auch nicht mein Sohn ist, der es hinausführt!" Gott hat unser Vaterland aber doch anders gelenkt, als er es sich gedacht. Nach dem furchtbaren Elende des Krieges, der es mehr als einmal zu vernichten drohte, ist es auch ohne Hilfe der Fremdlinge, nur durch eigene Kraft, unter der Herrschaft thatkräftiger Regenten und durch die Unterstützung eines braven, tapferen und fleißigen Volkes, zu einem mächtigen Staate geworden. Damals konnte es nicht verhindert werden, daß Pommern in feinem besten Teile wirklich an Schweden siel. Die Zeiten aber, wo dort das schwedische Banner wehte, sind längst vorüber; auch an der Meeresküste entfaltet jetzt der preußische Aar seine Schwingen. — Pommern ist Deutschland wiedergewonnen worden, wenn auch erst nach harten Kämpfen, und fast zwei Jahrhunderte mußten vergehen, ehe es mit der schwedischen Herrschaft dort gänzlich zu Ende war.

10. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 77

1883 - Leipzig : Peter
Abb, 42. -Sriebridj der Grolle Bei Lolin 77 seines greisen Feldmarschalls Schwerin, die Feinde, welche auf den Höhen eine vortreffliche Stellung hatten, sofort anzugreifen. Es begann ein mörderischer Kampf. Schwerin sank, als er mit der Fahne in der Hand die schon weichenden Truppen gegen den Feind führte, von fünf Kugeln getroffen, tot nieder. Brown wurde tödlich verwundet. Die Preußen trugen endlich den Sieg davon; aber 18 000 ihrer Braven lagen aus dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Östreichet flüchteten sich teils nach Prag, teils zu dem Feldmarschall Daun, der mit einem Heere im östlichen Böhmen stand. Friedrich belagerte Prag, jedoch ohne Erfolg, und zog endlich gegen Dann.
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